Kalyana Yoga

Mein Yogaweg begann zu einem Zeitpunkt, als ich auf der Suche nach dem richtigen Weg für mich war. Ich hatte mein Studium abgeschlossen und durfte erste Berufserfahrungen in einem internationalen IT-Beratungsunternehmen sammeln. Nach und nach wurde mir die Komplexität meiner Tätigkeit immer mehr bewusst, was mich mangels praktischer Erfahrungen sehr forderte, teilweise auch überforderte. Mir war nicht klar, wie ich das die nächsten Jahre fortsetzen sollte. Ich war erschöpft, hatte diverse gesundheitliche Beschwerden und suchte nach einem Weg heraus aus der abwärts gerichteten Stress-Spirale. 

Vrikshasana (Baumhaltung) mit Mudra und aufgelegtem Knöchel

In meiner ersten Yogastunde fühlte ich mich, als würde ich nach langer Zeit endlich ankommen. Die klaren Ansagen und der Raum, der sich öffnete, waren so wohltuend für mich. Die Erinnerung daran zaubert mir immer noch ein Lächeln aufs Gesicht. Es war nicht eine einzelne Körperhaltung oder Übung, die mich begeistert hat, sondern das „sein dürfen“ und „nichts müssen“. Heute ist mir klar, dass ich an diesem Abend im winterlich kalten und dunklen München meinen Wegweiser gefunden hatte.

Zwischenzeitlich sind über 16 Jahre vergangen und auch heute noch ist das „sein dürfen“ von großer Bedeutung für mich. Wenn ich selbst angeleitet werde, für mich allein übe und wenn ich unterrichte. Das ist für mich zentral in meinen Präventionskursen, Workshops und Einzelstunden und ganz besonders auch am Weltyogatag.

gedrehte Variante von Utkatasana mit Anjali Mudra und Blick Richtung Himmel

Was ist der Weltyogatag?

Der Termin wurde mit einer Resolution der vereinten Nationen Ende 2014 beschlossen und ist seit 2015 fester Bestandteil im Yogakosmos. Kalendarisch wurde der Tag auf die Sommersonnenwende, den 21. Juni festgelegt.

Er beruht auf dem Wunsch, das Bewusstsein für die Wichtigkeit gesundheitsfördernder Entscheidungen in der Bevölkerung zu verankern. Yoga zeigt einen Weg auf, Körper, Geist und Seele in Einklang zu bringen und die individuelle Gesundheit ganzheitlich zu fördern. Und diese Kernbotschaft soll am Weltyogatag vermittelt werden. Der Zugang zum Yoga üben soll an diesem Tag niederschwellig sein, die Kosten mit freiwilligen Beiträgen gedeckt werden.

Was praktizieren Yogaübende traditionell am Weltyogatag?

In zahlreichen Yogaschulen hat sich die Tradition entwickelt, dass der Tag mit 108 Sonnengrüßen zelebriert wird. Der Sonnengruß – Surya Namaskar – ist eine Bewegungsabfolge in einem definierten Atemrhythmus. Es gibt ihn in unzähligen Varianten, nicht jede ist für jeden Menschen geeignet. 108 Wiederholungen sind eine sportliche Herausforderung – egal welche Variante geübt wird. Für 108 Wiederholungen der klassischen Variante benötigt man ca. 90 Minuten. Beim Üben kommt man in einen Flow, der Geist wird klar, der gesunde Körper ordentlich gefordert. Diese Art zu üben führt an die persönlichen Grenzen heran, was ebenfalls ein Weg im Hatha Yoga ist, um individuelle Erfahrungen zu sammeln.

Natarajasana im Wald

Meine Erfahrungen mit 108 Sonnengrüßen

Im vergangenen Jahr haben wir, eine Gruppe Weißenhorner Yogalehrer, diese Tradition im Stadtpark begangen und 108 Sonnengrüße unterrichtet. Eine großartige Veranstaltung, bei der neben der Yogapraxis ein kleiner Markt und Musik am Ende einen sehr schönen Rahmen gebildet haben. Der Weißenhorner Stadtpark bietet mit Fluss und altem Baumbestand eine einzigartige Umgebung zum Üben.

Dennoch habe ich dabei für mich festgestellt, dass 108 Sonnengrüße am Stück weder mir noch meinem Unterrichtsstil entsprechen und ich insbesondere Anfänger lieber sanft heranführe, so wie es die Lehrerin auch mit mir in meiner ersten Yogastunde getan hat. Ich möchte die Freude und Begeisterung für Yoga wecken bzw. vertiefen. Die Frage aus der Überschrift beantworte ich daher klar mit „individuell“. Yoga passt sich der bzw. dem Übenden an und nicht umgekehrt.

Mein Weg am Weltyogatag 2024

Am 21. Juni diesen Jahres geht es daher für mich in den Wald zum Yoga Walk. Wir üben auf sanfte Art und Weise in der Natur, so dass auch Anfänger problemlos mit üben können, so wie ich es in diesem Blog-Artikel beschreibe. Kinder und Jugendliche sind ebenfalls herzlich willkommen. Yoga-Erfahrene dürfen die Kombination von Yoga ohne Matte im Weißenhorner Wald ausprobieren.

Kommst du mit? Dann sichere dir hier deinen kostenlosen Platz. Ich freue mich auf dich!

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