Kalyana Yoga

Yoga Nidra Sankalpa Anleitung

Das Sankalpa, ein positiv formulierter Satz, kann deine Yoga Nidra Praxis auf wunderbare Weise bereichern, vertiefen und persönlich auf dich anpassen.

Sankalpa“ ist Sanskrit und bedeutet übersetzt soviel wie Wille, Ziel, Herzenswunsch oder Entschluss.

Am wirkungsvollsten ist der Satz nach meinen Erfahrungen, wenn er mit „ich bin …“ oder alternativ mit „ich werde …“ beginnt, weil er dann mit der Vorstellung arbeitet, die wir von uns selbst haben. 

Doch wozu das Ganze? Bevor ich dir eine praxisnahe, einfach Anleitung zum Finden deines Yoga Nidra Sankalpa gebe, folgt hier zunächst die Motivation.

Handschrift von Elisabeth Blässing

Ein Yoga Nidra Sankalpa zu suchen lohnt sich!

Es kann deine Yoga Nidra Praxis um individuelle Wirkungen erweitern.

Mögliche Wirkungen eines Sankalpas sind z.B.:

  • entspannterer Alltag
  • Gelassenheit
  • Selbstfürsorge
  • Selbstvertrauen und -bewusstsein
  • Freundlichkeit dir selbst gegenüber
  • Souveränität

Du kannst nach einer Weile des Übens feststellen, dass du Eigenschaften, die du früher vermisst hast, ohne Mühe umsetzen kannst (z.B. in stressigen Situationen ruhig zu bleiben).

Das erweitert die positiven Wirkungen der Yoga Nidra Praxis, welche u.a. deinen Schlaf verbessern, Stress reduzieren und den Umgang mit Schmerzen erleichtern kann.

Klingt zu gut, um wahr zu sein? Das dachte ich auch lange Zeit, denn ich hatte nicht geglaubt, dass ein kurzer, einfacher Satz mein Leben so positiv beeinflussen kann. Ich wurde vor ein paar Jahren glücklicherweise eines besseren belehrt.

wilde Sommerblumen und Disteln im Allgäu

Warum funktioniert das Sankalpa in Verbindung mit Yoga Nidra?

Jeden Tag ist unser Geist aktiv und produziert Gedanken, formt Worte und Sätze. Häufig entstehen innere Monologe, die nicht unerheblichen Einfluss auf unser Leben nehmen. 

Stelle dir folgendes Beispiel vor: Hektisch räume ich morgens den Frühstückstisch ab. Ich möchte noch schnell die Spülmaschine starten, damit diese läuft, während meine Jungs in die Schule und ich in die Arbeit starten kann. Da es schnell gehen muss, entgleitet mir ein Glas und zerbricht in tausend Scherben. Mögliche innere Reaktion: „Na das hast du aber toll hinbekommen. Bist du blöd!“ Das sind keine Worte, die mich stärken, sondern eher stressen. Ein starkes Sankalpa lässt mich hier inne halten und eine freundlichere Reaktion mir selbst gegenüber entwickeln. Wenn z.B. das Sankalpa „Ich bin gelassen.“ lautet und ich schon eine Zeit lang damit geübt habe, denke ich nicht lange nach, sondern beginne die Scherben aufzukehren.

wilde Sommerblumen bei Sonnenuntergang

Ein Sankalpa im Alltag finden

Nicht immer haben wir die Möglichkeit, uns auf einem Yogaretreat oder Seminar zurück zu ziehen und zu reflektieren. Dabei wäre es so hilfreich, mal aufzutanken und dabei einen wirkungsvollen Satz zu finden.

Daher zeige ich dir hier eine Technik, wie du in kurzer Zeit im Alltag ein Sankalpa zum Üben finden kannst.

Probiere die folgenden Schritte und du wirst voran kommen auf deinem Weg, ein Sankalpa zu finden.

Wichtig dabei ist: der Satz ist natürlich nicht in Stein gemeißelt. So wie du dich mit der Zeit entwickelst, so darf sich auch dein Sankalpa wandeln.

wilde Sommerblumen mit gelben und rosa Blüten

Mit dieser Anleitung findest du dein Sankalpa in sechs Schritten

Bevor du beginnst, schnapp dir einen Stift & ein Blatt, denn Notizen können in deinem Prozess hilfreich sein.

  1. Reflektiere über deinen Alltag und Situationen, die dich in letzter Zeit emotional berührt haben und denke dabei insbesondere an Momente, in denen du dich über etwas oder jemanden geärgert hast, wütend oder traurig warst.
  2. Überlege, was der Auslöser war? Was hat deine Emotionen geweckt? Kannst du die Qualität oder den (verletzten) Wert benennen? Was hat dir in der Situation gefehlt?
  3. Schau dir den gefundenen Begriff an. Ist er negativ oder positiv besetzt? Falls negativ, formuliere das positive Pendant und finde ein passendes bzw. das zugehörige Adjektiv (z.B. Mut – mutig).
  4. Formuliere einen Satz, beginnend mit „Ich bin … “ oder „Ich werde … „. Das ist dein Sankalpa, mit dem du ins Üben gehen kannst.
  5. Teste das Sankalpa in der Yoga Nidra Praxis, z.B. mit Hilfe des Videos unten und wiederhole den Satz innerlich oder laut in deinem Alltag. Es kann auch hilfreich sein, das Sankalpa immer wieder aufzuschreiben, weil es sich dann tiefer in deinem Bewusstsein verankert.
  6. Überprüfe: fühlt sich der Satz richtig gut an und lässt dein Gesicht strahlen? Dann übe weiter und sammle Erfahrungen in der Praxis.

Deine Erfahrungen bringen dich weiter

Abschließend möchte ich dich ermutigen, nicht aufzugeben, auch wenn sich bei den ersten Versuchen nicht der richtige Satz finden lässt. Bleibe offen! Aus meiner Erfahrung ist ein Sankalpa nichts, das sich einfach so per Fingerschnipsen ergibt. Es erfordert manchmal Zeit, Geduld und vor allem Gelassenheit. Ganz im Sinne von Patanjalis Yogapraxis Empfehlung „Abhyasa“ (konsequentes Üben) und „Vairagya“ (immer wieder lösen). Beide Aspekte sind erforderlich, um auf dem Weg voran zu kommen.

Du benötigst mehr Hilfe?

Ich unterstütze gerne in Form von einem 1:1 Yoga Coaching oder auch im nächsten Yoga Nidra Kurs. Wenn du dich für meinen Newsletter anmeldest, erfährst du automatisch, wann der nächste Kurs startet.

Kleinere Fragen beantworte ich auch gerne in den Kommentaren unten. Und ich bin gespannt, ob dir diese Anleitung zum Finden des Sankalpas für Yoga Nidra geholfen hat.

Viel Freude beim Üben!

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert